Heute ist Weihnachten ja schon zu einem pompösen Event amerikanischen Stils geworden. Aber wie hat Weihnachten eigentlich ausgesehen als unsere Eltern noch Kinder waren?
Weihnachten & die Kindheitserinnerungen unserer Eltern
Als ich noch klein war habe ich immer wieder Geschichten gehört, wie Weihnachten bei meinen Eltern war: Nicht so kommerziell und von so viel Überfluss geprägt. Die Kinder konnten keineswegs diese Berge von Packerln und den noch größeren monetären Wert dahinter erwarten wie heute. Aber sie hatten sehr wohl viel Freude an den kleinen Aufmerksamkeiten.
Aber abgesehen von den Weihnachtsgeschenken, woran können sie sich erinnern? Welche Traditionen gab es? Was gehörte damals selbstverständlich zu Weihnachten dazu?
Diese Dinge sind meinen beiden Eltern sofort eingefallen: Schokolade, die Kirche, der traditionelle Weihnachtsfisch und Weihnachtslieder.
Weihnachts-Schokolade
Heute ist Schokolade nichts Besonderes mehr. Das ganze Jahr über kaufen wir sie kiloweise im Supermarkt ein. Aber vor 50 Jahren war die süße, braune Masse echt noch ein Highlight.
Meine Oma hat zu Weihnachten immer selber Schokolade hergestellt. So eine Eiskonfekt-artige auf Fettbasis: Kokosfett, Kakao und Zucker. Diese Zutaten wurden vermischt, in die Förmchen gegossen und (das ist in der Erinnerung sehr präsent) hinaus in den Schnee gestellt.
Noch heute erzählen meine Eltern, dass diese süße Köstlichkeit zu Weihnachten immer der Renner war und sich Groß und Klein wie wild darauf gestürzt haben.
Kirchenbesuch
Zum anderen war der Kirchenbesuch am 24. Dezember für die Kinder immer ganz selbstverständlich. Gerade am Land war das auffällig: Alle Kinder im Dorf sind an Heilig Abend in die Kirche gepilgert und haben eine Art Krippenspiel anschauen dürfen.
In der Zwischenzeit haben die Eltern zuhause die Zeit genutzt, um den Christbaum aufzuputzen.
An diese Tradition kann sogar ich mich noch erinnern. Als Kind war ich auch noch öfter am 24. Dezember in einer Kindermesse.
Weihnachtsessen
Endlich war es soweit, die Kinder haben den Baum bestaunen dürfen, den das Christkind alias die Mama gebraucht hat. Die Kinder hatten schon große Augen, weil die Packerl unter dem Baum hervorstrahlten. Aber da war doch noch was.
Zuerst gibt’s das Familienessen. Und damals wurde Fasten in der Adventzeit ja noch ein wenig ernster genommen als heutzutage. Deshalb gab es am Heilig Abend immer Fisch – oft den ganz traditionellen, regionalen überbackenen Karpfen.
Weihnachtslieder
Und was durfte direkt vor der Bescherung auch nicht fehlen? Genau, das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern. Bis heute sind bei unseren Familien-Weihnachtsfeiern Lieder wie „Stille Nacht“ oder „Kling Glöckchen, Klingelingeling“ Dauerbrenner.
Ich persönlich mag singen leider nicht so wirklich, aber gerade mit Kindern ist es doch schön nicht gleich über die Geschenke herzufallen, sondern davor noch ein paar Minuten gemeinsam zusammenzusitzen und Weihnachten bewusst zu zelebrieren.
Hm, vielleicht sollten wir uns heutzutage auch wieder ein bissi auf diese „einfacheren“ (im Sinne von nicht so viel Tamtam) Zeiten zurückbesinnen. Vielleicht das Augenmerk weniger auf den monetären Aspekt legen, sondern mehr auf kleine, zusammenschweißende und unvergessliche Traditionen.
In diesem Sinne, ein schönes, vielleicht auch traditionelles, Weihnachtsfest!
Achja, hat eure Familie auch solche Traditionen?
2 Comments
Hannahh
23/01/2018 at 16:42Das Kirchengehen und das Singen kenne ich auch noch. Bei uns gabs immer Würstelsuppe.
Liebe Grüße
kwhite
24/01/2018 at 10:38Ja, eigentlich eh ur schön, wenn gewisse Traditionen weitergereicht werden! (:
Und cool, Würstelsuppe hört sich nach einer guten Idee an – bei uns wird mittlerweile immer so groß aufgekocht, dass man mindestens 2 Tage Vorbereitungszeit braucht..